Waffen und Feder: Paul Ingendaay trifft den Dichter Tomas Venclova
Kürzlich ist der große litauische Dichter Tomas Venclova durch Deutschland, Österreich und die Tschechische Republik gereist und hat zusammen mit seinem Übersetzer Cornelius Hell seinen neuen Gedichtband "Variation über das Thema Erwachen" vorgestellt. Ich traf ihn zum Gespräch in München, erlebte seine Lesung im Lyrik Kabinett in München-Schwabing und hatte Gelegenheit, mich mit einem der besten Experten für das alte Sowjetimperium über die osteuropäische Situation, den Krieg in der Ukraine sowie die Verbindungslinien zwischen russischer, polnischer und litauischer Poesie zu unterhalten. Das Mindeste, was sich danach erkennen lässt: Die Literatur des Baltikums bewahrt eine historisch-kulturelle Erinnerung, auf die wir nicht verzichten sollten.
Es gab auch ein Jubiläum zu feiern: Das neue Buch von Tomas Venclova ist der 50. Band in der Reihe Lyrik Kabinett im Hanser Verlag, und seine Lesung war eine Hommage an einen ganz besonderen Ort: Spezialbibliothek, Bücheroase, Ort der Begegnung und Tempel der Poesie in einem.
"Variation über das Thema Erwachen". Aus dem Litauischen übertragen von Cornelius Hell. Mit einem Nachwort von Michael Krüger. Edition Lyrik Kabinett im Hanser Verlag. 112 Seiten, 20 Euro.
Drei frühere Bücher von Tomas Venclova sind im Suhrkamp Verlag erschienen:
"Vilnius: Eine Stadt in Europa".
"Gespräch im Winter". Gedichte in der Übersetzung von Claudia Sinnig und Durs Grünbein.
"Der magnetische Norden: Gespräche mit Ellen Hinsey".
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