„Wir sollten diese Bewegung entdämonisieren“: Richard Rohrmoser über sein Buch „Antifa“
Verfassungsschützer beobachten die Antifa. Verfassungsschützer profitieren von der Antifa. Als sie etwa vor drei Jahren ein Gutachten über die AfD erstellten, belegten die Mitarbeiter des Nachrichtendienstes ihre Ergebnisse über das Verhältnis zwischen der Jugendorganisation Junge Alternative (JA) und rechtsextremistischen Burschenschaften mit einigen Fußnoten. Eine davon verweist auf einen Text namens „Identitäre Burschenschafter“. Zu finden ist er auf www.antifa-berlin.info. Insgesamt sechs Mal bezieht sich das Gutachten auf Internetseiten der Antifa. Ist die Bewegung also ein Partner im Kampf gegen Rechtsextremismus oder doch eine Gefahr für die Demokratie? Einfach lässt sich das nicht beantworten.
Der Historiker Richard Rohrmoser unternimmt in seinem Buch und unserem Gespräch einen Streifzug durch die Geschichte dieses politischen Aktionsfelds, für das sich verschiedene Gruppen, NGOs, Parteien und Gewerkschaften engagieren. Er informiert über die autonome Antifa und beklagt die Gewaltbereitschaft mancher Mitglieder. Zugleich hebt er hervor, es seien insbesondere autonome Antifa-Kreise, die herausragende Recherchearbeit zur rechten Szene leisten und Neo-Nazi-Treffen verhindern. Deutlich wird dabei vor allem, dass es „die eine Antifa“ nicht gibt.
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