Wie hatte sie so naiv sein können? Alexa Hennig von Lange über ihren Roman "Die karierten Mädchen"
Mehr als hundertdreißig Kassetten sind es schließlich gewesen, die Alexa Hennig von Langes Großmutter im hohen Alter aufgenommen hatte. Konzentriert und detailliert hatte sie aus ihrem Leben erzählt – mit leichter, heller Stimme, wie die Schriftstellerin sie gar nicht in Erinnerung hatte, aus den jungen Jahren; als es dann ernster wurde, mit einer Strenge, die Alexa Hennig von Lange so gut kannte.
Was heißt es, das Leben der eigenen Großmutter von ihr erzählt zu bekommen, ohne nachfragen zu können? Wie ist es zu hören, dass sie als ganz junge Frau entschieden hatte, für ein Kinderheim in Oranienbaum bei Dessau, das Anfang der Dreißigerjahre vor dem Aus stand, staatliche Unterstützung zu suchen, es also ebenso entschlossen wie widerwillig den Nationalsozialisten ans Herz zu legen, die von Mai 1932 an im Freistaat Anhalt an der Regierung waren? Wie wird ein solcher Stoff zum Buch? Wie geht man mit den Auslassungen in der Erzählung um, was gibt es zu ergänzen?
Wir haben mit Alexa Hennig von Lange über ihren neuen Roman "Die karierten Mädchen" gesprochen, über ihre Quellen, ihre Recherchen, ihr Schreiben. Ein neues Literaturrätsel rundet diese Episode des Bücher-Podcasts ab.
"Die karierten Mädchen" von Alexa Hennig von Lange auf der Website des DuMont Buchverlags
"Frecher als vermutet": Martin Lhotzky über Alexa Hennig von Langes Roman "Die Wahnsinnige"
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