Wie wäre es, zweihundert Jahre alt zu werden? Thomas Ramge über die Folgen eines extrem langen Lebens
„Vielleicht ist die viel beklagte Kürze des Lebens das Beste an ihm.“ Das sagte Arthur Schopenhauer. Thomas Nagel würde widersprechen. Er findet, der Tod sei etwas Schlechtes, denn er nehme uns die Möglichkeit, weitere Erfahrungen zu machen. Heute haben die Deutschen eine statistische Lebenserwartung von einundachtzig Jahren. Was aber wäre, wenn sie bei zweihundert Jahren läge? Oder bei achthundert? Oder zweitausend? Man könnte sich regelmäßig neu erfinden und hintereinander mehrere, vollkommen unterschiedliche Berufe lernen. Wegweisende Entscheidungen müsste man nicht schon mit unter zwanzig Jahren treffen. Viele Menschen könnten ihr Glück in serieller Monogamie finden und mit ihren Ur-ur-ur-ur-Enkeln auf die Kirmes gehen.
Thomas Ramge diskutiert in seinem Buch „Wollt ihr ewig leben?“, mit welchen Mitteln die Langlebigkeitsmedizin den Alterungsprozess entschleunigen will. Wer würde von den Forschungsergebnissen profitieren? Wäre es fair, den jeweiligen Nutznießern zu verbieten, Kinder zu kriegen? Welche Auswirkungen hätte ein extrem langes Leben auf die Renten oder, größer gedacht, auf die Ressourcen des Planeten? Und warum investieren vor allem Männer in der zweiten Lebenshälfte, die mit digitalen Plattformen ein Vermögen gemacht haben, in die Langlebigkeitsforschung? Antworten suchen wir in dieser Folge des Bücher-Podcasts.
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