Sexuelle Phantasien sind oft gewaltsam und alltagsfern: Madita Oeming spricht über Pornos
In Deutschland geben 96 Prozent der Männer und 79 Prozent der Frauen zwischen 18 und 75 Jahren an, schon einmal Pornos gesehen zu haben. Das war nicht immer so. 1988 kamen in der Bundesrepublik angeblich 22 Prozent der Männer und 19 Prozent der Frauen ungefähr einmal im Monat mit Pornos in Kontakt. Ob solche Zahlen zuverlässig sind, ist fraglich, denn man darf annehmen, dass Leute beim Thema Pornographie nicht immer wahrheitsgemäß Auskunft erteilen. Die Pornowissenschaftlerin Madita Oeming sagt: „Wir haben bis heute weder als Gesellschaft noch als sexuelle Individuen einen Umgang mit Pornos gefunden.“
Gerade einmal 38 Prozent der Erwachsenen in Deutschland finden Pornos moralisch unbedenklich. Die Filme stehen unter dem Verdacht, Gewalt zu fördern, Impotenz herbeizuführen, süchtig zu machen, Beziehungen zu beschädigen, frauenfeindlich und erniedrigend zu sein. Immer wieder heißt es, man müsse sie verbieten. Auf der anderen Seite besuchen in jeder Minute weltweit rund 100.000 Menschen die Seite Pornhub.com. Wie ernst man Vorbehalte gegen Pornographie nehmen muss, was es bedeutet, dass „Lesbian“ die mit Abstand beliebteste Kategorie auf Pornhub ist, und warum sich im Kampf gegen das Genre Radikalfeministinnen mit rechten Gruppen zusammentun – all das erläutert Madita Oeming in dieser Folge des Bücher-Podcasts.
„Porno“ von Madita Oeming auf der Website des Rowohlt Verlags
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