Sie kann nichts dafür, ein Popstar zu sein: Dietmar Dath über Miley Cyrus
Im Jahr 2014 besucht Dietmar Dath ein Konzert von Miley Cyrus. Und zwar wegen Sky Ferreira, die als „opening act“ das Publikum auf Betriebstemperatur bringen soll. Mit Miley Cyrus verbindet er „vages Grauen“. Eine nicht weiter relevante Sängerin eben, die als Kinderstar in der züchtigen Disney-Serie „Hannah Montana“ mitspielte. Schon sehr blöd, findet Dietmar Dath. Jedenfalls liefert Sky Ferreira eine ordentliche Darbietung ab. Erwartbar. Dann legt Miley Cyrus los und bläst „dem Heini innerhalb von zwölf Minuten und drei Nummern komplett die Vorurteile aus dem dummen Kopf“.
Der ehemalige Dummkopf hat sich jetzt ein paar gar nicht so dumme Gedanken darüber gemacht, was an dem Abend mit ihm passiert ist. Miley Cyrus nämlich zählt seit nunmehr zehn Jahren zu seinen „untouchables“. Wehe dem, der unqualifizierten Quark über sie redet. Sie kommt, das ist schon mal sympathisch, aus einer Position des Reichtums, kultiviert deswegen aber nicht gehobenen Snobismus, sondern eine offene Haltung zur Welt. Sie nimmt, auch nicht übel, sehr gute Platten auf. Und sie macht sich, mindestens genauso stark, vernünftige Gedanken über den Inhalt und die Form von Kunst. Warum Disney ein „Verbrecher-Haufen“ ist, was daraus folgt, wenn man in eine Pop-Welt hineingeboren wird, und wieso Miley Cyrusʼ Coverversionen bekannter Songs so besonders sind wie ihre Stimme, all das erläutert Dietmar Dath in dieser Folge des Bücher-Podcasts.
„Miley Cyrus“ von Dietmar Dath auf der Website des Reclam Verlags
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