Bis Dresden 1945 zugrunde ging: Durs Grünbein und sein Buch „Der Komet“
Sie war 13, als von einem Tag auf den anderen das Hitler-Porträt auch in ihrem Klassenzimmer hing, 15, als sie den Schlachterlehrling Oskar kennenlernte, dem sie kurz darauf aus Niederschlesien nach Dresden folgte, um dort seine Frau zu werden und Mutter seiner beiden Kinder: In seinem Buch „Der Komet“ erzählt Durs Grünbein, wie es in der Unterzeile zum Titel heißt, „die Geschichte der Dora W.“ – seiner Großmutter.
Das Buch umfasst allerdings einzig die ersten 25 Jahre ihres Lebens, von der Kindheitszeit, in der die kleine Ziegenhirtin manchmal bei den Tieren schlafen musste, bis zur Bombardierung ihrer neuen Heimatstadt Mitte Februar 1945, nach der sie, wie es im vorletzten Satz des Buches heißt, „wie von Sinnen durch die Trümmerstadt stolperte“. „Was danach kommt, ist schon wieder eine andere Geschichte“, sagt Durs Grünbein.
Am Beispiel seiner Großmutter, der sich als ganz junge Frau in dieser faszinierenden Stadt die Sinne öffnen, habe er auch Dresden erzählen können – und die Jahre der Nazi-Zeit, vorgestellt auf allen Alltagsebenen. Am 14. Mai war Durs Grünbein mit seinem Buch „Der Komet“ beim Festival LiteraTurm in Frankfurt zu Gast. Es moderierte Andreas Platthaus.
„Der Komet“ von Durs Grünbein auf der Website des Suhrkamp Verlags
„Die Einzelseele wiegt so gut wie nichts“: Durs Grünbein über das Phänomen der Diktatur Die Website des Festivals LiteraTurm mit dem Programm 2024
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