Politik mit der Kettensäge: Stephan Lamby über die Sehnsucht nach Populisten wie Donald Trump
Der Journalist und Dokumentarfilmer Stephan Lamby sagt: „Wir leben nicht im Zeitalter des Postfaschismus, sondern im Zeitalter des Präfaschismus.“ Damit bezieht er sich unter anderem auf den Erfolg von Donald Trump, Javier Milei und der AfD. „Seit beinahe 40 Jahren beobachte ich politische Prozesse“, sagt er, „noch nie habe ich die Wut auf das herrschende System, die Sehnsucht nach Umsturz und ja, nach Zerstörung als so tiefgreifend und bedrohlich empfunden wie in den letzten Monaten. Was ist los in unserem Land? Was ist los in anderen Ländern?“ Um das herauszufinden, ist Lamby in die USA und nach Argentinien gereist, er hat Italien besucht und ist in Deutschland unterwegs gewesen. Über die nicht selten von einem „politischen Gezeitenwechsel“ kündenden Eindrücke berichtet er in seinem Buch „Dennoch sprechen wir miteinander“.
Der Titel zeugt von Lambys Haltung. Er ist kein Pessimist und nicht hoffnungslos. „Demokratie ist wie eine Großfamilie“, schreibt er, „wenn die Mitglieder nicht mehr miteinander sprechen, droht sie zu zerbrechen.“ Man müsse um Vertrauen ringen und dürfe den Frust der anderen nicht beiseiteschieben. Welche Gefühle ihn nach der Bundestagswahl beschlichen, wie er mit seinem amerikanischen Cousin zurechtkommt, der beim Sturm aufs Kapitol mitgemacht hat, und was es zu beachten gilt, wenn man sich auf Interviews mit Politikern vorbereitet, darüber spricht Stephan Lamby in dieser Folge des Bücher-Podcasts.
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