Kann aus Ablehnung Liebe werden? Yael van der Wouden über ihr Buch „In ihrem Haus“
Es passiert nicht oft, dass es eine junge Autorin mit ihrem Debütroman direkt auf die Shortlist des Booker Prizes, des wichtigsten britischen Literaturpreises, schafft. Yael van der Wouden ist das im vergangenen Jahr gelungen. Nun ist ihr Buch auch auf Deutsch erschienen, unter dem Titel „In ihrem Haus“ beim Gutkind Verlag.
Der Roman handelt von Isabel, einer jungen Frau, die allein in einem großen Haus wohnt. Es sind die frühen Sechzigerjahre, und während die Niederlande dabei sind, sich von den Spuren des Zweiten Weltkriegs zu erholen, hat Isabel sich in ihren Routinen eingerichtet, verlässt die eigenen vier Wände kaum, meidet soziale Kontakte. Als ihr Bruder auf Geschäftsreise muss, bleibt dessen Freundin Eva zurück und nimmt in Isabels Haus immer mehr Platz ein. Plötzlich beginnen Gegenstände zu verschwinden. Oder bildet sich Isabel das nur ein?
„In ihrem Haus“ erzählt anhand der Geschichte dieser zwei Frauen von Ablehung, von Begehren und vom Entdecken des eigenen Körpers. Van der Wouden verwebt dieses intime Porträt mit der Geschichte jüdischen Lebens in den Niederlanden während und nach dem Zweiten Weltkrieg. Was liegt unter dem Mantel des Schweigens? Warum gibt es über die Enteignungen der jüdischen Bevölkerung fast keine Literatur? Und wie recherchiert man Geschichte, die von vielen am liebsten verdrängt wird?
„In ihrem Haus“ von Yael van der Wouden auf der Website des Gutkind Verlags
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